Vor dem Spiel war trotz eigentlich deutlicher Überlegenheit auf dem Papier nicht so richtig klar, was beim heutigen Spiel rauskommen würde. Sage und schreibe acht(!) ausgefallene Spieler bei Union sollten ein lockeres Spiel bedeuten. Oder aber eine richtig harte Aufgabe, weil die zweite Reihe endlich zeigen kann und will, was sie drauf hat.
Zunächst einmal ging das Spiel wie angekündigt ohne Anwesenheit der Union-Fans los. Gut, das ist nicht ganz richtig. Der Pulk stand hinter den Sitzreihen und wartete auf den Startschuss. 15 Minuten sind viel Zeit, damit auf dem Platz was passieren kann. Und so war es dann auch. Leipzig machte Druck, agierte allerdings anfangs doch etwas ungenau und vom Gefühl her etwas gebremst. Trotzdem fiel in der 13. Minute dann das 1:0 durch Kaiser. In dem Moment hatte es aber schon etwas von Slapstik, als einer nach dem anderen am Ball vorbei stolperte, bis der Kapitän dann so gnädig war und einschob.
Der erste Treffer war dann auch Quasi der Startschuss für die Fans der Eisernen, doch endlich Platz zu nehmen. Damit sie ihren Einsatz nicht verpassten, zählten die Leipziger Fans liebevoll den Countdown runter und die Berliner zündeten zwei Böller. Da fragte ich mich schon, wie die beiden Teile in den bis dahin leeren Fanblock kamen, ohne dass es jemandem aufgefallen sein soll.
Zu diesem Zeitpunkt war auf dem Platz von den Berlinern durchaus eine nette Spielanlage zu sehen, für einen Torschuss reichte es allerdings in der gesamten ersten Halbzeit nicht. Dafür durfte auf Leipziger Seite in der 25. Minute erneut gejubelt werden. Nach Vorarbeit von Compper war es Orban, der einnetzte. Hatte er wohl recht, dass im Training Torschüsse geübt wurden und der Ball oft drin war.
Mit dem Stand von 2:0 ging es dann auch in die Pause. Wohl auch, weil RB das Tempo etwas raus nahm. Der zweite Durchgang startete mit den gleichen Akteuren und es dauerte bis zur 52. Minute, bis es wieder klingelte. Diesmal war es Poulsen, der nach Vorarbeit von Kaiser den Ball in diesem Moment fast schon unerwartet einschob. Scheinbar plötzlich hatte RB das Tempo deutlich erhöht und die Unioner damit überrumpelt.
Der Rest der Partie plätschert nun so mehr oder weniger vor sich hin. RB schob sich den Ball zu, während Berlin in einem scheinbaren 8-2-0 spielte. Zwar gab es noch zwei Chancen von Orban und Jung, die allerdings das Ziel verfehlten. Somit blieb es beim 3:0, was sicher auch noch höher hätte ausfallen können, wenn die Leipziger nicht mindestens einen Gang rausgenommen hätten.
Erwähnenswert auch die Leistung des Schiedsrichters. FIFA-Referee Felix Brych pfiff nach einer kaum erkennbaren Linie. So bekam Lukas Klostermann die Gelbe Karte recht zu Beginn der Partie, ähnliches Einsteigen der Unioner wurde jedoch nicht geahndet. Ebenso wurden einige Vorteile unterbunden, um direkt das Foul zu ahnden. Irgendwie nicht ganz so überzeugend. Am Ende zwar ausgleichend, so dass keine Mannschaft wirklich benachteiligt wurde, trotzdem für seinen Stand durchaus mit Luft nach oben.
Durch die gleichzeitige Niederlage von St. Pauli zu Hause gegen den FSV Frankfurt, hat RB Leipzig nun also einen komfortablen Vorsprung und bleibt sicher auf Platz 1 der Tabelle. Abzuwarten bleibt, wie Freiburg und Nürnberg am Sonntag bzw. Montag in ihren Auswärtsspielen abschneiden. Mit etwas Glück stehen am Ende des Spieltags 9 Punkte Vorsprung auf Platz 2. Und das wäre schon eine ordentliche Duftmarke!
[…] [Rabale und Liebe] Mit 3:0 das Eisen rosten lassen!: http://rabale-und-liebe.de/2016/02/19/mit-30-das-eisen-rosten-lassen/ […]