Auch die zweite Mannschaft der RB Leipzig Frauen – ab jetzt als U23w am Start – hatte am Sonntag ein Heimspiel. Im Gegensatz zur ersten Mannschaft blieb ihr jedoch die größere Bühne verwehrt. Einige wenige Zaungäste verirrten sich aber doch an den Gontardweg.
Unter Auschluss der Öffentlichkeit sollte das Spiel der zweiten Frauen stattfinden. So war es zum Unmut der Spielerinnen kommuniziert worden. Denn genau das sieht das Hygienekonzept am Gontardweg für alle Mannschaften der U12w bis zur U23w vor. Dass allerdings andere Mannschaften in der Regionalliga Nordost Zuschauer zulassen, es aber ausgerechnet beim Rasenballsport nicht gehen soll, stieß an verschiedenen Stellen auf Unverständnis.
Wenigstens die Familie
Aus dem Umfeld der Mannschaft ist momentan durchaus Unzufriedenheit zu vernehmen. Zum einen sind sie die ganze Woche über weg von der Familie, zum anderen sehen sie ihre Liebsten dann nicht mah zu ihren Spielen, was bisher eigentlich usus war. Der Wunsch ist also nachvollziehbar, dass eine Lösung gefunden wird, bei der wenigstens Familienangehörige vor Ort sein können. Von Fans soll noch nicht mal gesprochen werden in dem Zusammenhang.
Viele Spielerinnen der ersten Mannschaft
Ein weiterer Punkt, der aktuell die Stimmung trübt, ist die Tatsache, dass immer wieder Spielerinnen der ersten Mannschaft nach unten gezogen werden, um ihnen Spielpraxis zu ermöglich. So verständlich das Vorgehen im Gesamtkontext ist, so demotivierend wirkt sich das auf die Mannschaft aus. Wenn die etatmäßigen Torhüterinnen die ganze Woche trainieren, im Wissen, dass sie im besten Falle am Wochenende auf der Bank sitzen, weil Nummer drei der ersten Mannschaft den Platz zwischen den Pfosten einnimmt, klingt das nicht gerade wie Ansporn.
Auch bei den Feldspielerinnen ist oft nicht klar, ob sie überhaupt spielen werden. Bis zu sieben Spielerinnen werden aus der ersten Mannschaft in die zweite gezogen und sind dann gesetzt. Bleiben nach Adam Ries vier freie Startelfplätze. Schön ist das nicht fürs Gemüt.
Wenig präsenz
Bedingt durch die fehlenden Zuschauer taucht die zweite Mannschaft damit beinahe in der Unsichtbarkeit ab und das trotz der Tatsache, dass sie immerhin Regionalliga spielt. Die Sichtbarkeit deutlich kleinerer Vereine in der Liga und die mediale Darstellung der Teams ist in den meisten Fällen spürbar höher.
Aber zum Spiel
Es fand aber gestern auch ein Spiel statt. Nach anfänglich ausgeglichenem Hin und Her hatten Richtung Halbzeit die RB Frauen etwas mehr Anteile am Spiel, aber das Glück nicht auf ihrer Seite. Einmal Pfosten, einmal Latte nach guter Parade der Eintracht-Torhüterin Kriegk. Mehr war nicht drin.
Zweite Halbzeit mit Leistungssteigerung
Zur zweiten Halbzeit spürte man den Willen zum Sieg bei RB dann mehr. Nach 53 Minuten war es auch soweit. Nach einem erneuten Pfostenschuss durch Emilia Quietzsch bekam Lena Güldenpfennig den Ball auf den Schlappen und sorgte für die 1:0 Führung.
Rein und rein
Wenig später sorgte in der 58. Minute die gerade erst eingewechselte Chiara Graf mit ihrer ersten Aktion für das 2:0, nachdem sie Maleen Jankowski von der rechten Seite mit gutem Überblick per Flanke bediente. Auch danach gab es noch die eine oder andere Möglichkeit, die jedoch nicht genutzt wurde. Auch Eintracht hatte noch Möglichkeiten, scheiterte aber entweder an Stella Busse im RB-Tor oder an der eigenen Ungenauigkeit.
Fazit
Ein Spiel mit einem gerechten Ergebnis, ein wenig Brodeln in der Mannschaft. Hoffen wir, dass ein Konzept erarbeitet wird, bei dem auch in der Regionalliga die Ränge bzw. der berühmte Erdhügel nicht leerbleiben müssen. Für die Gesamtstimmung wäre es sicher zuträglich.
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Stein
Kam spät zum Fußball, versuchte sich dann im Texte verfassen bei den Männern. Mittlerweile Hauptaugenmerk auf den RB Frauen in Text- und vor allem Bildform. Findet, dass Frauenfußball allgemein sträflich vernachlässigt wird. Da muss sich was ändern!