So ergab es sich also, dass ein scheinbar freier Sonntagnachmittag ansteht. Und nach der unerwarteten Niederlage der ersten Mannschaft gegen Ingolstadt gestern, stand mir der Sinn nach Siegerfußball. Nach drückender Überlegenheit. Nach Event, Party und Red Bull. Also entschied ich mich, der Frauenmannschaft von RB Leipzig einen Besuch abzustatten.
Wie naiv von mir, zu glauben, dies auch in die Tat umsetzen zu können. Zunächst hatten die Kinder was dagegen, dass ich pünktlich loskomme. Gut, dachte ich, dann kommste halt ein bissel später erst dazu. Hatte aber der Hund was dagegen. Stichwort Auslaufmodell. Also auch noch dringende Runde drehen, bei der sich der freundliche Vierbeiner aber nicht mehr so recht erinnerte, warum wir eigentlich raus wollten.
Okay, dachte ich, kommste eben erst zur zweiten Halbzeit. Man muss es ja auch nicht gleich übertreiben mit neuen Dingen. Aber ach… Kinder brauchen manchmal doch länger als gedacht. Gut, die letzte halbe Stunde, die schaff ich. Klar doch. Also Kamera geschnappt und los.
Tja, die passende Bahn fuhr mir gerade noch vor der Nase weg. Aber naja, auf die fünf Minuten rauf oder runter kommt es nun auch nicht mehr an. Und die nächste Bahn kommt ja auch pünktlich. Immerhin. Also rein, kurz gerechnet – letzte halbe Stunde wird knapp.
Und dann Leipzig Hauptbahnhof. Eine Station vorm Zielhaltepunkt. Nichts geschieht. Nichts wird gesagt. Die Bahn steht. Wie ne Eins. Aber sie steht eben. Fahren wäre besser. Nach zehn Minuten erste Durchsage: Wegen einer technischen Störung an der Strecke… Bla. Hinter mir brabbelte der Zugbegleiter gerade in sein Telefon: Ja, wir warten noch auf nen Lokführer. LOK-Führer. Passt ja auch irgendwie.
Der kam dann auch nach 20 Minuten. Und schlich die Bahn dann Richtung Nord. So konnte ich immerhin den letzten nicht mal mehr ganz zehn Minuten beiwohnen. Und kaum auf (bzw. neben) dem Platz, hatte ich auch schon den ersten Ballkontakt. Der feine Herr als Balljunge. Da macht sich das donnerstägliche #taLEntfreie Balltraining direkt bezahlt.
Die Stimmung der handgeschätzten 20 Zuschauer war prächtig, es wurde gesungen und getrommelt und ich war so pappesatt von der Bahn, dass ich die Kamera ob der hereinbrechenden Dunkelheit direkt in der Tasche ließ. Immerhin ein Beweisfoto mit dem Handy darf jetzt den Beitrag schmücken. Nicht schön, aber selten.
Vielleicht schaffe ich es ja dann wenigstens mal zu einem der nächsten Spiele. Wäre je durchaus mal interessant. Und ach am Rande: RB gewann 5:0 gegen SV Eintracht Leipzig-Süd. Spitzenreiter, Spitzenreiter, hey, hey!
Sehr schön geschrieben!
[…] [Rabale und Liebe] RBL Frauen – Erstbesuch am Gontardweg: http://rabaleundliebe.de/2016/12/11/rblfrauen-erstbesuch-am-gontardweg/ […]